Kinderlosigkeit

Kinderlosigkeit

In Deutschland ist fast jedes 10. Paar ungewollt kinderlos. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Aus dem unerfüllten Kinderwunsch entwickeln Paare häufig das Gefühl eines Krankheitsempfindens und der Weg führt für eine erste Diagnostik zum Schulmediziner. Findet dieser organische Ursachen, folgen medizinische Behandlungen, um die Fruchtbarkeit zu erhöhen oder es folgt der Gang zur Kinderwunschklinik. Dort wird unter Einsatz der Reproduktionsmedizin versucht, den Kinderwunsch der Familie zu erfüllen.

 

Einige Ursachen der Kinderlosigkeit aus schulmedizinischer Sicht

Erfüllt sich der Wunsch nach einem eigenen Kind nicht, kann dies viele verschiedene Ursachen haben. In etwa 30 Prozent der Fälle sind Veränderungen im Körper der Frauen dafür verantwortlich, in 70 % der Fälle liegt die Ursache für die Kinderlosigkeit beim Mann. Zu den häufigsten Ursachen bei Frauen gehören:

  • Hormonstörungen

    Hormonstörungen wie das PCO-Syndrom gelten als häufigste Ursache dafür, dass Frauen keine Kinder bekommen können. Ungleichgewichte im Hormonhaushalt verhindern ein Heranreifen der Eizelle und den Eisprung oder verursachen, dass sich die befruchtete Eizelle nicht einnisten kann.

  • Störungen der Eileiter

    Sind die Eileiter verklebt, zum Beispiel durch eine nicht erkannte Unterleibsentzündung, kann das Ei nicht in die Gebärmutter übergehen und demzufolge auch nicht befruchtet werden.

  • Endometriose

    Auch durch Endometriose kann eine Schwangerschaft verhindert werden. Bei diesem Krankheitsbild findet sich Gebärmutterschleimhaut nicht nur in, sondern auch außerhalb der Gebärmutter. Dies führt zu starken Schmerzen vor und während der Menstruation. In etwa 30 bis 50 % der Fälle geht damit auch Unfruchtbarkeit einher, da die Funktion von Eileiter und Eierstöcken beeinträchtigt ist.

  • Veränderte Anatomie der Gebärmutter

    Liegen in der Gebärmutter Polypen, Verwachsungen oder Myome (kleine Muskelknoten) vor, wird die Empfängnis erschwert.

  • Ursachen für Kinderlosigkeit beim Mann

    Ist die Spermienproduktion gestört (Ologzoospermie) oder die Spermienqualität nicht ausreichend (Astehnozoospermie, Teratozoospermie), ist das männliche Sperma nicht in der Lage, eine Eizelle zu befruchten. Auch beim Mann spielen hormonelle Störungen eine Rolle sowie frühere Infektionen, zum Beispiel mit Mumps, Hodenhochstand oder genetische Defekte.

 

Die Qualität der Spermien kann außerdem durch Nikotin oder eine Chemotherapie verursacht sein. Auch das Alter kann eine Rolle spielen: Beim Mann nimmt die Fruchtbarkeit ab 40 Jahren allmählich ab.

Schulmedizinische Diagnostik bei Kinderlosigkeit

Um organische Ursachen für die Kinderlosigkeit bei Frauen zu ermitteln, werden verschiedene diagnostische Verfahren angewandt. Dazu gehören eine ausführliche Anamnese, die gynäkologische Untersuchung mit Ultraschall, Gebärmutter- und Bauchspiegelung sowie eine Blutuntersuchung.

Beim Mann erfolgen ebenfalls Anamnese und körperliche Untersuchung, mit einem Spermiogramm wird die Qualität der Spermien überprüft. Liegt ein OAT-Syndrom (zu wenig Spermien in gleichzeitig geringer Qualität) vor, wird häufig eine Hodenbiopsie vorgenommen. Die bei den Untersuchungen erhaltenen Ergebnisse bestimmen den weiteren Ablauf der Behandlung, mit dem Ziel, der Frau die Geburt eines Kindes zu ermöglichen.

Therapie bei Kinderlosigkeit

 

Schulmedizin

Paare, die ungewollt kinderlos bleiben, führt ihr Weg häufig in eine Kinderwunschklinik. Dort werden umfangreiche Untersuchungen vorgenommen, anhand der Ergebnisse wird beraten, welche Möglichkeit der Reproduktionsmedizin infrage kommen. Die empfohlene und angewandte Therapie besteht aus einer zeit- und kostenintensiven Hormonbehandlung in Zusammenhang mit einer künstlichen Befruchtung. Ist der Partner unfruchtbar, wird auch eine Samenspende empfohlen. Die Erfolgsquote liegt bei diesen Verfahren um die 30 %, dies aber in der Regel erst nach mehreren Untersuchungen und bei Frauen unter 35 Jahren. Mit steigendem Alter der Frau sinken die Erfolge deutlich. (Quellen: Reproduktionsmed., Endokrinologie 2020;17(5), D·I·R Jahrbuch 2019, Deutsches IVF-Register e.V. (D·I·R)®.

 

Vorgehensweise bei Kinderwunsch in der professionellen Homöopathie

Anders als die Schulmedizin sind die professionelle Homöopathie sowie andere Naturheilverfahren nicht darauf ausgerichtet, ein nicht funktionsfähiges Organ zu „reparieren“. Vielmehr wird das gesamte System betrachtet. Dazu gehören nicht nur die organischen Ursachen der Kinderlosigkeit – die vor einer Behandlung schulmedizinisch abgeklärt werden sollten – sondern ebenso Lebensumstände, weitere Erkrankungen und Dispositionen des individuellen Organismus. Dies können zum Beispiel Neigungen zur Myombildung oder zur Produktion hormoneller Ungleichgewichte sein. Durch eine gezielte homöopathische Arzneiwahl besteht die Möglichkeit, das ineinandergreifende System des Patienten ins Gleichgewicht zu bringen. Dies hat zur Folge, dass der Organismus selbst innere Störungen zurücknimmt, sich harmonisiert und die fruchtbarkeitsstörenden Mechanismen wegfallen. Die praktische Erfahrung zeigt, dass dieses Gleichgewicht von Dauer ist. Deshalb meine persönliche Empfehlung an Frauen und Paare: Bitte in Zukunft an Verhütung denken!

Dieses andersartige Verschreibungsprinzip ermöglicht es, ganz individuell auf den einzelnen Menschen einzugehen und dadurch weitgreifende Heilungschancen zu ermöglichen. Die Verschreibung der individuellen homöopathischen Mittel erfolgt durch eine sogenannte Repertorisation. Dabei handelt es sich um eine wissenschaftliche Recherche nach den infrage kommenden Arzneimitteln. Aus der großen Vielzahl der zur Verfügung stehenden Mittel kann das optimale Medikament für den Patienten gewählt werden. Ziel der professionellen homöopathischen Behandlung ist es stets, den Stoffwechsel, bzw. das gesamte System zu optimieren und damit als indirekte Folge wieder eine reibungslose Befruchtung und Einnistung der Eizelle zu ermöglichen, anstatt wie in der Schulmedizin, einzelne Organe durch Medikamente anzusprechen.

Neben den deutlich geringeren Kosten im Vergleich zu einer künstlichen Befruchtung spielen Nebenwirkungen in der professionellen homöopathischen Behandlung nur eine untergeordnete Rolle, da das Mittel präzise auf das jeweilige System abgestimmt ist. Ebenso bietet die professionelle Homöopathie durch ihren ganzheitlichen Ansatz auch dort Heilungswege, wenn die Schulmedizin nicht weiter kommt: Nämlich dann, wenn keine körperlichen Ursachen zu finden sind.